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Keimpflanzen und ihre gesundheitsfördernden Wirkungen

Keimpflanzen sind nicht nur gesund, sie schmecken auch prima und sind kostengünstig.

In dem Folgenden Auszug aus dem Buch „Kraftquelle Keimpflanzen“ erklärt Fionna Hill, die gesundheitsfördernden und krankheitsvorbeugenden Eigenschaften von Keimpflanzen. Denn Keimpflanzen sind wahre Powerpflanzen, sie senken Cholesterin und Blutdruck, sind entzündungshemmend, beugen Diabetes, Arthritis, Schlaganfall, Herzinfarkt und verschiedenen Krebsarten vor.

Funktionsnahrung

Funktionsnahrung ist ein neu geprägter Begriff für Nahrungsmittel, die zusätzlich zu ihren normalen Nährwerten spezifische gesundheitsfördernde bzw. krankheitsvorbeugende Eigenschaften haben. Keimpflanzen gehören zu dieser Gruppe, weshalb die Nachfrage nach ihnen ständig steigt.

Es wurde festgestellt, dass Keimpflanzen einen höheren Anteil an konzentrierten aktiven Zusammensetzungen haben als ausgewachsene Pflanzen oder Samen. Der leitende Physiologe der Gatton Research Station in Australien, Tim O’Hare, berichtet von Studien, die ergeben haben, dass ganz generell die Konzentration des chemo-protektiven Potentials mancher Pflanzen in Keimpflanzen am höchsten ist und mit zunehmendem Wachstum abnimmt. Dies belegt eindeutig den besonderen Nutzen von Keimpflanzen gegenüber ausgewachsenen Pflanzen.

Mit Keimpflanzen kann man die gesundheitsförderndern bzw. krankheitsvorbeugenden aktiven Inhaltsstoffe einer Pflanze in konzentrierter Form zu sich nehmen.

Nährwertfaktoren

Der Geschmack und die Nährwerte der Keimpflanzen sind auf dem höchsten Niveau, wenn sie gerade anfangen, ausgewachsene Blätter auszubilden. Sie weisen wesentlich höhere Konzentrationen an Vitamin C und gesundheitsfördernden pflanzlichen Nährstoffen auf als Sprossen, die im Dunklen gezogen werden.

Der Nährwertgehalt in Lebensmitteln hängt von der Qualität des Substrats ab, in dem sie gewachsen sind, von der Erntemethode, der Behandlung nach der Ernte und von der Länge der Transportwege von Herstellungsort zum Endverbraucher. Gemüse verliert bereits kurz nach der Ernte an Nährwerten und danach noch umso mehr durch das Verpacken, den Transport und die Lagertemperatur.

Zu Hause gezogene Keimpflanzen können direkt vor dem Verzehr geerntet werden, am besten mit einer scharfen Schere während einer kühlen Tageszeit, damit die Nährstoffe erhalten bleiben. Sie ernten ganz nach Bedarf und lassen die restlichen Pflänzchen einfach weiterwachsen. Außerdem verfügt man mit selbst gezogenen Keimpflanzen das ganze Jahr über – sogar im Winter – über frisches „Grünzeug“, das noch dazu verhältnismäßig günstig ist.

Die Super-Inhaltsstoffe

Die meisten Keimpflanzen besitzen eine gesundheitsfördernde Wirkung, in der Folge werden nur einige Beispiele genannt.

Weizengras ist die bekannteste Keimpflanze. Sie wird als Nahrungsergänzung in Form von Saft verwendet. Weizengras soll den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senken, zur Vermehrung der roten Blutkörperchen beitragen, Blutzucker-Erkrankungen wie Diabetes lindern und bei bestimmten Krebsarten vorbeugend wirken.

Andere Keimpflanzen wie Leinsamen, Brokkoli, Radieschen und Rotkohl haben ebenfalls begehrte gesundheitsfördernde Eigenschaften. Es gibt viele Studien über den Zusammenhang zwischen Krebs-Vorbeugung und dem Verzehr von Kreuzblütler-Gemüse wie Brokkoli, Weißkohl, Senf, Rucola und Grünkohl.

Phytoöstrogene (auch Isoflavone genannt) sind eine Gruppe von chemischen Bestandteilen in Pflanzen, die wie das Hormon Östrogen wirken und auch eine Rolle bei der Vorbeugung von gewissen Krebsarten sowie bei der Regulierung von Hormonschwankungen spielen können. Sie kommen vor in Bohnen und anderen Hülsenfrüchten wie Sojabohnen, in Getreidekleie, Leinsamen, Luzerne und Klee. Sprossen und Keimpflanzen von Luzerne und Klee enthalten hohe Konzentrationen an Phytoöstrogenen.

Sulforaphan in Brokkoli-Keimpflanzen

Brokkoli-Keimpflanzen sind besondere „Gesundheits-Helden“. Sie enthalten einen Mikronährstoff namens Sulforaphan (20- bis 50-mal so viel wie ausgewachsener Brokkoli), der bei der Bekämpfung von Krebs, Diabetes und Mikroben wirkt. Man geht davon aus, dass er die Bakterien abtötet, die für die meisten Fälle von Magenkrebs und Magengeschwüren verantwortlich sind.

Jed Fahey, Biochemiker für Ernährung am „Lewis B. and Dorothy Cullman Cancer Chemoprotection Centre“ an der Johns Hopkins University School of Medicine im amerikanischen Baltimore, erklärt, dass laut einer kleinen Pilotstudie, die mit 50 Personen in Japan durchgeführt wurde, regelmäßig genossene Brokkoli-Keimpflanzen „auf die Ursache vieler Magenprobleme einwirken und vielleicht sogar bei der Vorbeugung gegen Magenkrebs hilfreich sein könnten.“

Außerdem hat sich gezeigt, dass die regelmäßige Aufnahme von Sulforaphan in jungem Brokkoli auch gegen andere Beschwerden wie Geschwüre und Arthritis, Bluthochdruck, kardiovaskuläre Erkrankungen und Schlaganfall vorbeugen kann.

Brokkoli-Keimpflanzen und -sprossen sind die einzigen Erzeugnisse mit einem garantierten Anteil an Sulforaphan-Glucosinolaten (SGS), einem natürlichen Antioxidans-Komplex im Brokkoli. (Antioxidantien stehen mit der Vorbeugung gegen Krebs und Herzkranzgefäß-Erkrankungen in Verbindung.) Forscher an der Johns Hopkins University glauben, dass das Vorkommen zahlreicher pflanzlicher Nährstoffe einschließlich Sulforaphan erklären könnte, warum eine Ernährung mit viel Obst und Kreuzblütler-Gemüse so positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat. Eine fettreduzierte Ernährung, reich an Obst und Gemüse (wie zum Beispiel Brokkoli-Keimpflanzen) sowie an Vitamin C und Ballaststoffen senkt das Risiko bestimmter Krebserkrankungen.

Antioxidantien in anderen Kreuzblütler-Keimpflanzen

Eine Studie über das Anti-Krebs-Potential von Gemüsesorten der Familie der Kohlgewächse hat ergeben, dass Rettich bzw. Radieschen, Daikon-Rettich (weißer, japanischer Rettich) und Brokkoli-Sprossen die stärksten Anti-Krebs-Lebensmittel unter den Kreuzblütlern sind, wobei Radieschen-Sprossen Brokkoli-Sprossen noch übertreffen. Dunklere Sorten haben einen höheren Gehalt an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien. Weißkohl enthält Diindolylmethane, einen Komplex, der für hormonales Gleichgewicht sorgen, kardiovaskulären Erkrankungen vorbeugen und auch bestimmte Krebsarten zu bekämpfen in der Lage sein soll.

Lignane und Omega-3-Fettsäuren in Leinsamen-Keimpflanzen

Leinsamen haben einen hohen Anteil an Lignanen und Omega-3-Fettsäuren. Lignane können sich günstig auf die Herzfunktion auswirken und haben eine Anti-Krebs-Wirkung. Leinsamen kann auch den Schweregrad von Diabetes herabsetzen, und zwar durch die Stabilisierung der Blutzuckerwerte. Laut dem amerikanischen Krebsinstitut „National Cancer Institute“ gehören Lignane zu einer Gruppe von in Pflanzen vorkommenden Substanzen, deren Anti-Krebs-Wirkung erkennbar ist.

Gesunder Zeitvertreib

Nicht zuletzt wirken Keimpflanzen positiv auf die Gesundheit unseres Geistes. Einen Keimpflanzen-Garten zu planen und anzulegen ist immer eine positive Erfahrung. Unser Geist ebenso wie unser Körper wird genährt, wenn wir säen, uns um kleine Pflänzchen kümmern und die frischen Erzeugnisse unserer eigenen Arbeit genießen. Ein Garten verschönert unsere Umgebung, und es macht einfach Spaß und verschafft Befriedigung, die kleinen Pflanzen wachsen zu sehen, um sie dann ernten und essen zu können.

© 2010 „Kraftquelle Keimpflanzen“, Leopold Stocker Verlag / Werner Krug

Viele Infos über das Züchten von Keimpflanzen und leckere Rezepte finden Sie in dem Buch:

Kraftquelle Keimpflanzen - Selbstgezogen - köstlich zubereitet von Fiona Hill; Leopold Stocker Verlag, Graz 2010, 120 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-7020-1287-8, 19,90 € / 34,50 sFr

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Hinweis: Die Informationen dieser Seite können den Besuch bei Ihrem Heilpraktiker, Homöopathen bzw. beim Arzt für TCM, orthomolekulare Medizin oder Naturheilkunde nicht ersetzen. Nehmen Sie deshalb bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden immer fachkundigen Rat in Anspruch!

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