Einfach durchatmen: Lernen Sie, Ihr Asthma zu kontrollieren

Millionen Menschen müssen mit Asthma leben. Allein in Deutschland müssen mehr als 3,5 Millionen Asthmatiker medikamentös behandelt werden. Für viele ist das Atmen eine Pein, sie bekommen schwer Luft und sind im Alltag in vielen Situationen eingeschränkt. 

Neben einer medikamentösen Behandlung, gibt es einige Atemübungen, die ein Durchatmen erleichtern und das Notfallspray deutlich weniger zum Einsatz kommen lassen. Gerne stellen wir Ihnen die wichtigsten Methoden nachfolgend vor:

Lippenbremse

Die Lippenbremse zählt wohl zu den bekanntesten Atemtechniken bei Asthma und COPD. Sie kann präventiv oder auch bei akuter Atemnot eingesetzt werden. Der Luftstrom wird so stark gebremst, dass die Atemwege geweitet bleiben und das Luftholen leichter fällt.

Und so geht’s

Spitzen Sie die Lippen wie beim Pfeifen und wölben Sie die Oberlippe leicht nach vorn. Atmen Sie so langsam wie möglich durch den nur leicht geöffneten Mund aus. Üben Sie dabei kaum Druck aus. Pusten Sie die Luft vielmehr gleichmäßig nach außen. Wenn Sie es richtig machen, dauert die Phase des Ausatmens länger als die des Einatmens. 

Atmung über das Zwerchfell

Beim Zwerchfell handelt es sich um einen sehr großen Muskel unterhalb der Lunge, der auch beim Atmen eine Rolle spielt. Normalerweise atmen wir aus der Brust heraus. Es ist aber auch möglich tiefer, aus dem Zwerchfell heraus zu atmen. Dieser Muskel wird dadurch gestärkt, die Atmung verlangsamt und der Körper ruhiger.

Und so geht’s

Legen Sie sich auf den Rücken und legen Sie ein Kissen unter die Kniekehlen. Legen Sie eine Hand auf die Brust und die andere auf die untere Bauchpartie. Atmen Sie langsam durch die Nase ein und achten Sie darauf, dass sich die obere Hand nicht bewegt. Nur die untere sollte sich nun heben. Beim Ausatmen spitzen Sie die Lippen und atmen langsam und bewusst durch den Mund aus, während sich die untere Hand merklich senkt. Machen Sie diese Übung rund 5 bis 10 Minuten lang und wiederholen Sie sie täglich. 

Die Papworth-Methode

Die “Lungenärzte im Netz” empfehlen die seit den 60-er Jahren bekannte Atemtechnik nach der Papwoth-Methode. Diese kann dabei helfen, die Atmung zu erleichtern und Gefühle von Angst und Panik zu reduzieren. Insbesondere in stressigen Situationen neigen wir dazu, flacher und hektischer zu atmen. Entsprechende Entspannungs- und Atemtechniken helfen dabei, wichtige Muskeln zu trainieren und die Atmung dauerhaft zu verbessern.

Und so geht’s

Im Grunde ist die Papworth-Methode eine Weiterentwicklung der Zwerchfell-Atmung. Ergänzt wird die Methode durch das Verständnis für eine dauerhafte Anwendung dieser beruhigenden Form des Atmens. Durch das ruhige Ein- und Ausatmen sollen stressbedingtes, zu schnelles und flaches Atmen verringert werden, ohne dass man dieses bewusst durchführt.

Atemübungen aus dem Yoga

Im Yoga kennt man eine Reihe von Atemtechniken, die zur Entspannung entwickelt wurden, aber auch bei Asthma hervorragende Ergebnisse zeigen. Die Atmung wird erleichtert und langfristig die Lungenfunktion gestärkt. 

Und so geht’s

Das Erlernen und Beschreiben der vielen Übungen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und suchen Sie nach einem professionellen Yogazentrum in Ihrer Nähe. Hier können Sie das Yoga Atmen am besten erlernen. 

Atmen durch die Nase

Beim Atmen durch den Mund gelangt kühle Luft fast ungefiltert in den Lungen. Beim Atmen durch die Nase hingegen, werden durch die Flimmerhärchen in der Nase erste Schadstoffe und Pollen gefiltert, die Luft angewärmt und befeuchtet. Dies ist für die Lungen deutlich gesünder und erleichtert das Atmen auf Dauer. 

Was ist bei Asthma ansonsten noch hilfreich?

Grundsätzlich ist Bewegung und auch Sport bei Asthma in aller Regel sehr empfehlenswert. Hierbei wird die Lunge gestärkt, der Körper wird insgesamt fitter, die Herzfrequenz wird verbessert und die Ausdauer gefördert. Daher sind auch Ausdauersportarten zu bevorzugen wie Schwimmen, Wandern, Radfahren oder Joggen. Aber auch Fußball oder Volleyball können von Vorteil sein. 

Wichtige Hinweise zur Durchführung von Sport:

1. Sprechen Sie zunächst mit Ihrem Arzt darüber.
2. Haben Sie Ihr Notfallmedikament stets dabei.
3. Tage, an denen die Luftqualität schlecht ist oder erhöhter Pollenflug erwartet wird, sollten nicht für sportliche Aktivitäten genutzt werden.
4. Übertreiben Sie es nicht. Wenn es einmal nicht mehr geht, dann ruhen Sie sich bitte aus.

Fazit

Durch spezielle Atemübungen kann die Lungenfunktion gestärkt und teilweise sogar Ängste reduziert werden. Oftmals atmen wir zu kurz und zu flach. Mithilfe der Übungen wird es Ihnen langfristig leichter fallen, Luft zu bekommen und mit dem Asthma zu leben. Gerade in Kombination mit den richtig eingestellten Medikamenten, wie zum Beispiel dem Budesonid Easyhaler Spray, werden Sie so nach und nach Ihre Lebensqualität verbessern können. 

Quellen

  • www.aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2020/index_24089.html
  • www.my.clevelandclinic.org/health/articles/9445-diaphragmatic-breathing
  • www.breathe.ersjournals.com/content/10/4/312
  • www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/altbewaehrte-atemtechnik-von-grossem-nutzen/

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Hinweis: Die Informationen dieser Seite können den Besuch bei Ihrem Heilpraktiker, Homöopathen bzw. beim Arzt für TCM, orthomolekulare Medizin oder Naturheilkunde nicht ersetzen. Nehmen Sie deshalb bei ernsthaften oder unklaren Beschwerden immer fachkundigen Rat in Anspruch!

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